Tischtennis-Halle fertig gestellt - Tausende Stunden an Eigenleistung - "Täve" Schur als Gast besucht flotte Kellen im Schwerzer Schafstall.
Zwei Männer, beide 75 Jahre alt, liegen sich in den Armen. Der Auslöser ihres Jubels: Die neue Tischtennis-Halle in der Saalkreis-Gemeinde Schwerz ist fertig gestellt. Martin Zeucke, ein Gründungsmitglied des örtlichen Tischtennis-Vereins, zeigt an seinem Geburtstag dem Gast stolz das Geschaffene. Gustav Adolf Schur, besser bekannt als „Täve”, macht kein Hehl aus seiner Begeisterung. Als Beauftragter des Landessportbundes übermittelt die Sportlegende am Donnerstagabend ein dickes Lob: „Ihr habe etwas ganz Tolles auf die Beine gestellt.” Auch Landrat Knut Bichoel (CDU) und Bürgermeister der Nachbarkommunen sind gekommen, um sich vom Bürger-Engagement zu überzeugen.
Die Tischtennis-Halle steht auf den Fundamenten eines alten Schafstalls. Doch daran erinnert praktisch nichts mehr. Das Gebäude wurde von Grund auf um- und ausgebaut. Der einst wellige Fußboden ist raus, der neue Belag erweist als plangerade wie ein Brett. Die Seitenwände, ehemals teilweise aus bröckligem Lehm, sind neugemauert und ausnahmslos mit Platten verkleidet. Außerdem ist der Raum, der jetzt viel Platz für Spiele an fünf Platten bietet, wesentlich höher und lichter. Damit verbessern sich die Trainings- und Wettkampfbedingungen erheblich, sind in gewisser Weise der spielerischen Klasse nun angemessen. „Täve” bringt es unterm dem Beifall der Sportler auf den Punkt: „Glückwunsch, hier lässt sich eine gute Kelle schlagen.”
Die Schwerzer, die seit 40 Jahren die Tischtennis-Bälle fliegen lassen, verfügen über ein erstaunliches Potential. Sechs Mannschaften bei den Männern, drei Damen-Teams und ein gut besetzter Nachwuchssektor mischen im Kreis, auf Bezirks- und Landesebene erfolgreich mit. Auf den grünen Shirts der Spieler leuchtet unübersehbar und selbstbewusst die weiße Aufschrift „Schaaafstall-Power”.
Vereinsvorsitzender Konrad Richter dankt allen, die das Projekt unterstützt haben. Und das sind ganz viele Leute. „Nur so war es möglich, innerhalb weniger Wochen so weit voran zu kommen.” 15.000 Euro, darunter Beiträge des Landessportbundes, der Gemeinde und Sponsoren, sind jetzt verbaut. Ohne die tausenden Stunden an Eigenleistungen und unentgeltliche Materialspenden hätte sich freilich kein Erfolg eingestellt.
Bürgermeisterin Beate Bunge (parteilos) hofft, dass sich nun bald wieder eine Gymnastikgruppe findet, die die Tischtennis-Halle dann mitnutzen könnte. Ihr Glaube an die Kraft der Vereine ist weiter gewachsen. „Wenn wir nicht selber was tun”, stimmt sie „Täve” ausdrücklich zu, „passiert gar nichts”. Neben dem Tischtennis-Verein gibt es noch den Jugendclub, die Elterninitiative und den Feuerwehrverein, die gemeinsam für Schwung im Dorf sorgen.